Das ist neu in Edge, Chrome und Firefox (2024)

Wer ist der nun der beliebteste Webbrowser auf Desktop-PCs und Notebooks in Deutschland? Bei den Analysten von Statista rangiert Google Chrome mit rund 45 Prozent auf den ersten Platz. Firefox folgt mit knapp 20 Prozent vor Microsoft Edge mit etwas über 14 Prozent. Auch wenn die Marktanteile eine deutliche Sprache sprechen, so sind die drei Browser funktional gar nicht so weit auseinander. Wir haben uns die neueste Generation von Chrome, Edge und Firefox angeschaut.

Sicherheit und Malware-Schutz betrifft alle Browser

Der Webbrowser ist das Einfallstor für Schädlinge und Hackerattacken. Mit manipulierten Webseiten lässt sich Schadcode ausführen, das kann fatale Folgen haben. Angreifer können Eingaben mitschneiden, Trojaner installieren und die Kontrolle über den PC übernehmen. Kein Wunder, dass es alle paar Tage neue Browserversionen gibt, gleichermaßen für Chrome, Edge und Firefox. Oft werden mit den Updates gleich Dutzende Schwachstellen im Browser beseitigt.

Mittels einer speziellen Sandbox-Technologie können die Chromium-basierten Browser Chrome und Edge sowie deren Ableger Brave, Opera und Vivaldi verhindern, dass bösartige Websites Zugriff auf den Rechner erlangen.

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Ein weiteres wichtiges Thema ist der Datenschutz: Sie sollten so wenig wie möglich Nutzerdaten speichern und Tracker blockieren, die Sie im Web verfolgen, um so Ihr Nutzerverhalten auszuspähen. In den Browsereinstellungen lässt sich das jeweils mit wenigen Mausklicks anpassen. Besonders übersichtlich zeigt sich Edge: Unter „Einstellungen –› Datenschutz, Suche und Dienste“ legen Sie das Tracking- Verhalten fest: Voreingestellt ist „Ausgewogen“, mehr Sicherheit bietet die Stufe „Streng“.

Gut: Die Browser können unkompliziert auf dem neuesten Stand gehalten werden. Sie erhalten eine Benachrichtigung in Form eines Symbols in der Werkzeugleiste. Es kann aber nicht schaden, regelmäßig nach Updates zuschauen.

Bei Edge läuft das Update automatisch über die Windows-Einstellungen. Das manuelle Einspielen erledigen Sie über das Dreipunktmenü unter „Hilfe und Feedback –› Infos zu Microsoft Edge“.

Bei Google gehen Sie ebenfalls über das Dreipunktmenü zu „Info –› Über Google Chrome“. Bei Firefox klicken Sie rechts oben auf die drei Querstriche und gehen zu „Hilfe –› Über Firefox“. Automatisch werden die verfügbaren Aktualisierungen gesucht. Download und Installation führt der Browser dann selbstständig durch.

Siehe auch: Datenschutz im Browser: So bringen Sie Cookies, Passwörter und Co. unter Kontrolle

Google Chrome: Sicherheit, Synchronisation und Google Lens

Auch Google hat die Release-Zyklen verkürzt und bringt in immer kürzeren Abständen neue Versionen heraus, welche die Sicherheit und Geschwindigkeit erhöhen. In einem speziellen Programm belohnt Google Personen, die Sicherheitslücken entdecken und melden, sie also nicht öffentlich machen oder für kriminelle Aktionen verwenden. Das sind regelmäßig bei Updates zwischen 50.000 und 70.000 US-Dollar.

Google will zuletzt das Laden von Webseiten um 25 Prozent beschleunigt haben. Aber natürlich gibt es auch Funktionsupdates: In Version 108 lassen sich die Suchergebnisse in der Seitenleiste öffnen, um sie besser vergleichen zu können. Dazu klicken Sie auf das bunte Google-Logo rechts vom URL-Eingabefeld. Das daraufhin geöffnete Fenster vergrößern Sie, indem Sie den Marker links am Rahmen anpacken und ihn mit der Maus nach links ziehen.

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Erstmalig können Sie Passwörter zwischen der Desktop- und der Mobil-Version des Google-Browsers synchronisieren. Außerdem lassen sich Tabs mit Webseiten anpinnen, damit diese stets an derselben Stelle bleiben, also vor den neu geöffneten Tabs. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Tab und wählen „Anpinnen“ im Menü aus.

Kaum jemand wird in den letzten Versionen bemerkt haben, dass Google seinen Browser unabhängig von fremden Zertifikatsspeichern macht. Mit dem eigenen „Chrome Root Store“ überlässt der Browser nicht mehr ausschließlich Windows die Überprüfung der HTTPS-Zertifikate.

Zu den Neuerungen gehörte schon in Version 104 die Integration von Google Lens. Das schon länger aus Android bekannte Werkzeug zur Suche in Bildern können Sie nun auch im Desktop-Browser nutzen, etwa um Bildinhalte zu identifizieren oder nach ähnlichen Abbildungen zu suchen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Bild und wählen im Kontextmenü „Bild an Google Lens senden“. In der Seitenleiste zeigt Chrome die Ergebnisse.

Microsoft Edge: Der digitale Zwilling von Google Chrome

Zusammen mit Windows 10 hat Microsoft 2015 den Edge-Browser veröffentlicht und ihn – nach vielen Problemen und massiver Kritik – zwischenzeitlich auf die technische Basis von Google Chrome gestellt. Der für Hackerangriffe anfällige Internet Explorer wurde mittlerweile in Rente geschickt.

Mit einem Funktionsupdate kam im vergangenen Oktober die neue Seitenleiste hinzu, die sich mit Strg-Umschalt-# ein- und ausblenden lässt. Wie bei Opera lassen sich Verknüpfungen zu Tools, Social-Media- und Streamingdiensten wie Outlook, Deezer, Spotify. Instagram, WhatsApp, Gmail und YouTube einrichten. Die Inhalte werden dann in der halben Fensterbreite eingeblendet; so können Sie beispielsweise in einem Fenster surfen und chatten.

Für mehr Sicherheit wurde in der Version 103 im Oktober die grundlegend überarbeitete Microsoft Defender Smartscreen-Bibliothek veröffentlicht. Das Frühwarnsystem kann Phishing-Angriffe oder die Verteilung von Schadsoftware über manipulierte Webseiten erkennen und so die Nutzer warnen. Microsoft Defender Smartscreen untersucht außerdem heruntergeladene Apps oder App-Installationsprogramme auf Malware.

Mit VPN ist eine spannende Neuerung angekündigt, aber bislang nur im Insider-Programm verfügbar. In der Gratis-Version will Microsoft ein Gigabyte Datenvolumen monatlich bereitstellen. Weitere Infos gibt es noch nicht. In den VPN-Einstellungen lassen sich Regeln definieren, um etwa den VPN-Schutz für bestimmte Webseiten oder öffentliche WLANs automatisch anzuschalten.

Als weitere VPN- Funktion wird die IP-Adresse ersetzt, sodass keine Rückverfolgung mehr möglich ist. Dazu soll Microsoft auf die Dienste von Cloudflare zurückgreifen. Das Unternehmen stellt unter anderem Internetsicherheitsdienste und verteilte DNS-Dienste bereit. Im Unterschied zu einem (echten) VPN wie NordVPN, GhostVPN und Surfshark lässt sich der Serverstandort nicht frei auswählen. Geosperren zum Streamen ausländischer Anbieter lassen sich damit also nicht umgehen. Aktiviert wird VPN in den Einstellungen unter „Datenschutz, Suche und Dienste“.

Mozilla Firefox: Der einstige Primus holt wieder auf

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Inzwischen veröffentlicht die Mozilla Foundation jeden Monat eine neue Hauptversion seines Firefox-Browsers. Die Änderungen finden Sie in den Release-Notes, das meiste passiert unter der Haube und betrifft Geschwindigkeit, Stabilität und Sicherheit.

Im vergangenen Herbst kam ein Feature dazu, das wahrscheinlich die wenigsten Anwender kennen, nämlich PDF-Dateien direkt im Browser bearbeiten. Sie können das geöffnete PDF-Dokument drehen und anordnen sowie darin mit einem Stift zeichnen und Texte einfügen – eine nette Zusatzfunktion.

Dazu ein Hinweis: Legen Sie Firefox als Standardbrowser fest, so wird Firefox auch für die Anzeige von PDFs ein- gerichtet. Möchten Sie das auf ein anderes Programm wie den Acrobat Reader von Adobe ändern, öffnen Sie die Windows-Einstellungen und gehen darin zu „Apps –› Standard-Apps“. Geben Sie in das Suchfeld pdf ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste. Klicken Sie dann auf den Suchtreffer „Firefox“ und wählen Sie im folgenden Fenster „Adobe Acrobat“ oder ein anderes Programm aus. Mit „Standard festlegen“ wird die Dateizuordnung entsprechend geändert.

Ebenfalls seit Version 106 können Sie unter Windows 10 und 11 private Fenster an die Windows-Taskleiste anheften, das vereinfache den Zugriff darauf. Eine neue private Surfsession starten Sie mit der Tastenkombination Strg-Umschalt-P. Wer die Funktion schon genutzt hat, wird das neue Design erkennen.

Im privaten Modus werden keine Dateien auf der Festplatte abgelegt, anonym sind Sie aber nicht unterwegs. Dazu gibt es von Mozilla ebenfalls VPN, das Sie über die Seite www.mozilla.org/products/vpn laden. Mit monatlich knapp fünf Euro ist Mozilla-VPN teurer als NordVPN & Co.

Nützlich sind auch die weiteren Firefox-Neuerungen der vergangenen Monate:

  • Beim Drucken (Strg-P) lässt sich jetzt auch die aktuelle Seite auswählen.
  • Sie nutzen ein Touchpad am PC oder Notebook? Dann gibt es eine neue Wischgeste: Streichen Sie mit zwei Fingern nach links oder rechts, um im Verlauf zur vorherigen oder nachfolgenden Seite zu wechseln.
  • Sind Sie es leid, dass zu viele Fenster Ihren Bildschirm verdecken? Dann können Sie das automatische Öffnen des Download-Panels bei jedem Start eines neuen Downloads abschalten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Download-Icon und entfernen Sie das Häkchen vor „Liste beim Download-Start anzeigen“.
  • Passend dazu lassen sich heruntergeladene Dateien nun direkt aus dem Download-Bereich oder der Download-Bibliothek (Strg-J) löschen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Dateieintrag und wählen Sie im Kontextmenü „Löschen“.

Opera: Schnell, kompatibel und mit sinnvollen Extras ausgestattet

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Im Schatten der großen drei – Edge, Google und Firefox – gibt es weitere Browser, die eine treue Fangemeinde haben. Vor allem Opera bewegt sich seit über 20 Jahren stabil bei rund drei Prozent Marktanteil.

Zu den Besonderheiten von Opera zählen etwa das kostenlose VPN und die nahtlose Integration von Social-Media-Diensten wie Instagram, Twitter, Tiktok, Whatsapp und Telegram. Die Dienste öffnen Sie in der aufklappbaren Seitenleiste, Sie müssen den Browser also nicht verlassen. Da auch Opera wie Chrome und Edge die Rendering-Engine von Chromium nutzt, stellt der Browser Webseiten ähnlich schnell und kompatibel da. Außerdem lassen sich Chrome-Plug-ins in Opera installieren.

Zu den weiteren Stärken des Browsers zählt, dass er auf älteren PCs mit wenig Arbeitsspeicher die Systemressourcen nur wenig beansprucht.

Add-ons: Viele Funktionen mit Erweiterungen nachrüsten

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Dank kostenloser Add-ons lassen sich die Browser funktional erweitern und leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das Angebot ist riesig.

Für Nutzer von Chrome und Edge sowie anderer Chromium-basierter Browser wie Brave, Opera und Vivaldi sind der Chrome Web Store und die Seite Microsoft-Edge-Add-ons die ersten Anlaufstellen. Neben empfohlenen Erweiterungen können Sie in den Rubriken stöbern und gezielt suchen. Wertung und Beschreibung der Add-ons sind nützlich, um das Angebot besser einzugrenzen.

Die Installation ist nach einem Klick auf „Hinzufügen“ schnell erledigt, die Erweiterungen lassen sich einfach entfernen oder vorüber- gehend pausieren. Welche Add-ons im Browser in der Werkzeugleiste angezeigt werden sollen, legen Sie in Chrome und Edge über das „Erweiterungen“-Icon fest. Je nach Funktion arbeiten die Add-ons im Hintergrund, lassen sich per Mausklick aufs Icon aufrufen oder über das Kontextmenü der rechten Maustaste steuern.

Für Firefox gibt es einen eigenen Bereich für Erweiterungen, den Sie über die Tastenkombination Strg-Umschalt-A erreichen. Installation und Nutzung funktionieren ähnlich wie bei den übrigen Browsern.

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