KTM 390 Duke Test 2021 - Das A2-Skalpell unter der Lupe (2024)

Macht die mittlere Duke ihrem adligen Namen Ehre?

Von den engsten Gassen Barcelonas bis auf die kurvigsten Bergstraßen Kataloniens haben wir die 390 Duke geprügelt und dabei auf Stärken und Schwächen überprüft. Kann die Herzogin auch in der A2-Klasse überzeugen?

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Bisher dürfte die KTM 390 Duke den Geschmack recht vieler Leute getroffen haben. Mit 2.277 Stück liegt sie 2020 auf Platz 8 der meisterverkauften Motorräder in Deutschland. Gemeinsam mit der Honda CMX 500 Rebel auf Platz 10 repräsentiert sie die A2-Klasse in den Top 10 der meistverkauften Motorräder Deutschlands 2020. Wird der Erfolg der 390 Duke 2021 weitergehen?

Das Duke-Rezept

Wenig überraschend hat sich KTM auch 2021 mit der 390 Duke nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt und führt stattdessen das beliebte Duke-Rezept fort. Die Taille ist so schmal, dass man fast schon Fahrrad-gleich auf der Duke sitzt. In Kombination mit dem Fliegengewicht von nur 150 kg (trocken) und einem angenehm breiten Lenker lässt sich die 390 Duke extrem agil und spielerisch leicht in die Kurven lenken. Die recht schmalen Reifen mit 110/70-17 vorne und 150/60-17 hinten lassen sie noch leichter in die Radien kippen.

Dort sorgt dann der 373 cm³ Einzylinder-Motor für ordentlich Spaß. Er leistet 44 PS bei 9.500 U/min und 35 Nm bei 7250 U/min. Moment mal, nur 44? Wäre da nicht noch etwas gegangen? Nein, denn obwohl der Duke zu den maximal in der A2-Klasse möglichen 48 PS noch ein paar Pferdchen fehlen, ist sie durch ihr Fliegengewicht trotzdem am Leistungsmaximum. 0,2 kW/kg sind erlaubt und mit 32 kW bei ca. 160 kg fahrfertig liegt sie genau im Grenzbereich. So rank und schlank lassen auch "nur" 44 PS die Duke ordentlich aus der Kurve beschleunigen und mächtig andrücken. Der Motor kann kultiviert und unaufgeregt bewegt werden, hängt aber auch bei sportlicher Gangart sauber und quirlig am Gas. Noch besser gestaltet sich die ambitionierte Kurvenfahrt mit dem Quickshifter. Präzise und kurz schaltet er durch die Gänge und das Kurvenfressen ist dadurch ein noch größerer Spaß. Interessanterweise funktioniert der Quickshifter in der 390er besser, als in der großen 890 Duke. Auf beiden ist der Schaltassistent aufpreispflichtig.

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Fast schon Zwillingsschwestern: KTM 125 Duke & 390 Duke

Der Motor ist auch der größte und fast einzige Unterschied zur kleineren 125 Duke. Die technischen Verschiedenheiten zwischen der 125 Duke und der 390 Duke sind sonst kaum vorhanden. Ergonomie, Fahrzeugmaße, Fahrwerk, Sitzhöhe, und, und, und, sind exakt gleich. Dadurch werden sich ehemalige 125er Duke-Piloten sofort auf der 390er heimisch fühlen. Auch das kippelige, wie erwähnt "Fahrrad-ähnliche" Fahrverhalten ist bei beiden vorhanden. Aber gerade weil sie sich so ähnlich sind, fallen die Unterschiede umso mehr auf.

Schwachpunkte der KTM 390 Duke: Fahrwerk und Bremsen

Die 125 Duke hat zwei große Stärken: Ihr Fahrwerk und ihre Bremsen. Diese sind brillant auf die Achtelliter-Herzogin abgestimmt, geben kristallklares Feedback und erfüllen ihre Aufgaben nahezu perfekt (Alle Testeindrücke zur KTM 125 Duke 2021 findet ihr hier). Aber obwohl sie für die 390er nahezu ident übernommen wurden, schaffen sie es nicht so gut zu performen. Die 390 Duke ist doch einiges schwerer, der Motor fast dreifach so stark wie in der 125er und das scheint zu viel für das verbaute WP APEX Fahrwerk zu sein. Die Kurvenlage bei Fahrbahnunebenheiten ist nicht ganz so satt und stabil wie auf der kleinen Duke und auch beim Herausbeschleunigen geht das Federbein leicht in die Knie. Dieses Problem verstärkt sich noch, wenn man als Fahrer auch ein paar Kilo mehr auf die Waage bringt.

Die Vorderradbremse der 390er ist zwar um 20 mm größer, doch trotzdem fehlt es im Vergleich an Bissigkeit und Dosierbarkeit. Der Bremspunkt ist schwammiger und weniger druckvoll als bei der 125 Duke. Dabei ist bei beiden vorne eine Einzelscheibe mit Vierkolben-Bremszange von ByBre und hinten eine Scheibe mit 230 mm und Einkolben-Bremszange von ByBre montiert. Lediglich die Abstimmung ist auf der 125 Duke deutlich präziser und schärfer, was schade ist. Dabei darf man das nicht falsch verstehen: Die 390er ist noch immer eine echte Duke, mit scharfem Handling und tollem Fahrverhalten. Selbst Soziusfahrten am Rand der maximal zulässigen Belandungsgrenze bei ca. 200 kg, sind mit den serienmäßigen Bremsen und Fahrwerk problemlos möglich. Aber 390 Duke schafft es nicht ganz auf das sehr hohe Niveau von Präzision ihrer Duke-Schwestern heranzukommen. Das fällt im direkten Vergleich, wie wir ihn in Barcelona ziehen konnten, natürlich noch mehr auf.

Die Stärken der KTM 390 Duke 2021: Zeitgemäße Technik zum Top-Preis

Aber ein paar Unterschiede zur KTM 125 Duke bringen der 390er auch Pluspunkte ein. Zum Beispiel sind die Handhebel verstellbar, was gerade in der A2-Klasse, wo es teils riesige Größenunterschiede bei den Fahrer/Innen geben kann, besonders löblich ist. Außerdem ist die KTM 390 Duke noch eines: Ein echtes Schnäppchen. Die 125er Duke fällt doch eher unter die teureren Bikes der A1-Klasse. Für die 390 Duke muss man aber in Deutschland nur 700 € mehr auf den Tisch legen und das bei dreifacher Leistung! In Österreich fällt der Unterschied zwar dank NoVA etwas größer aus, trotzdem bietet die 390er ein top Preis-Leistungs-Verhältnis.

Umso mehr ist das der Fall, wenn man sich noch das State-of-the-Art TFT-Display auf der Duke ansieht. Neben den wichtigsten Anzeigen bietet dieses noch zwei weitere Funktionen. Über die KTM-My-Ride-App kann man sein Smartphone koppeln und so Musik hören, Anrufe entgegennehmen und sich Alltagsfahrten versüßen. Der Supermoto-Modus sorgt wiederum für das gewisse Extra bei Ausfahrten mit Fokus auf Fahrspaß. Über die intuitive Menüführung des Displays kann hinten das ABS deaktiviert und so ein Blockieren des Hinterrads erlaubt werden. Das mag kindisch und sinnbefreit klingen, entlockt mir aber jedes Mal ein kindisches Kichern unter dem Helm. Einfach hinten reinzusteigen und einen schwarzen Strich in den Asphalt zu ziehen, hat einfach was herrlich Unvernünftiges und Spaßiges an sich. Dieser Meinung ist auch Poky:

KTM 390 Duke Test 2021 - Das A2-Skalpell unter der Lupe (11)

"Die KTM 390 Duke ist das ultimative Spaßgerät für kurviges Geläuf. Sie mischt die Wendigkeit einer 125er mit der dreifachen Leistung eines A1 Motorrads. Der Supermoto-ABS Modus, durch den man das ABS am Hinterrad deaktivieren kann, verdoppelt den Fahrspaß noch einmal. Einziger Wermutstropfen: Bremsen und Fahrwerk fühlen sich ebenfalls nach 125er an, vor allem als schwererer Pilot bringt man beides relativ rasch an die Grenzen. Dennoch gilt: Mehr Freude pro Euro spendet kaum ein Motorrad am Markt."

Technische Daten KTM 390 Duke 2021

Motor und Antrieb
Zylinderzahl1
Taktung4-Takt
Kühlungflüssig
Hubraum373,2 ccm
Bohrung89 mm
Hub60 mm
Leistung44 PS
U/min bei Leistung9500 U/min
Drehmoment35 Nm
U/min bei Drehmoment7250 U/min
Verdichtung12,6
GemischaufbereitungEinspritzung
StarterElektro
KupplungMehrscheiben im Ölbad
AntriebKette
Ganganzahl6
Chassis
RahmenChrom-Molybdän
RahmenbauartGitterrohr
Lenkkopfwinkel65 Grad
Fahrwerk vorne
AufhängungTelegabel Upside-Down
MarkeWP
Durchmesser43 mm
Federweg142 mm
Fahrwerk hinten
Aufnahmedirekt
MarkeWP
Federweg150 mm
Bremsen vorne
BauartEinzelscheibe
Durchmesser320 mm
KolbenVierkolben
AufnahmeSchwimmsattel
Technologieradial
Bremsen hinten
BauartScheibe
Durchmesser230 mm
KolbenEinkolben
AufnahmeSchwimmsattel
Fahrassistenzsysteme
AssistenzsystemeABS
Daten und Abmessungen
Reifenbreite vorne110 mm
Reifenhöhe vorne70 %
Reifendurchmesser vorne17 Zoll
Reifenbreite hinten150 mm
Reifenhöhe hinten60 %
Reifendurchmesser hinten17 Zoll
Radstand1367 mm
Sitzhöhe830 mm
Gewicht trocken (mit ABS)150 kg
Tankinhalt13,4 l
FührerscheinklassenA2
Reichweite387 km
CO2-Ausstoß kombiniert80 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert3,46 l/100km

Alle Angaben ohne Gewähr

KTM 390 Duke Test 2021 - Das A2-Skalpell unter der Lupe (12)

GREGOR

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Fazit: KTM 390 Duke 2021

Die KTM 390 Duke ist eine "echte" Duke. Das Markenzeichen: Extrem agiles Handling, welches für mächtigen Fahrspaß sorgt. Das Fliegengewicht der 390er lässt sich mit der schmalen Taille und dem breiten Lenker präzise dirigieren und fühlt sich im engen Kurvengewirr am wohlsten. Vor allem mit dem Supermoto-Modus ist sie ein Spaßgerät, das seinesgleichen sucht. Leider können nur die Bremsen und das Fahrwerk der 390er nicht das gleiche, sehr hohe Performance-Niveau wie auf der 125 Duke oder 890 Duke halten. Sie fühlen sich etwas schwammig und nicht optimal abgestimmt an, gerade wenn auch der Pilot noch etwas mehr auf die Waage bringt. Die Ausstattung ist sonst tip-top, vor allem wenn man sich den Preis der 390 Duke ansieht. In puncto Fahrspaß/Euro hängt sie die meisten ab, auch ihre Duke-Schwestern.

  • Typische Duke-Ergonomie, die sich auch für größere Piloten eignet
  • Extrem agiles Handling dank Fliegengewicht und enger Taille
  • Sportlicher Motor mit tollem Fahrverhalten
  • Modernes TFT-Display mit Smartphone-Connectivity
  • Supermoto-Modus ist herrlich unvernünftig
  • Optionaler Quickshifter funktioniert einwandfrei
  • Verstellbare Handhebel
  • Preis-Leistung-Verhältnis top
  • Fahrwerk etwas zu weich abgestimmt
  • Druckpunkt der Bremsen etwas schwammig

KTM 390 Duke - Technische Daten anzeigen

Bericht vom 09.03.2021 | 92.922 Aufrufe

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KTM 390 Duke Test 2021 - Das A2-Skalpell unter der Lupe (2024)

FAQs

Is the KTM 390 Duke A2 compliant? ›

STOP! This bike appears to exceed the power to weight ratio limit required by the A2 licence, you cannot ride this bike on an A2 licence.

How fast does Duke 390 go per second? ›

KTM claims that the new 390 Duke is capable of doing 0-60 kmph in 2.4 seconds and 0-100 kmph in 5.9 seconds. Meanwhile, at the test track, we managed to clock a top speed of 164 kmph.

Is the KTM Duke 390 any good? ›

Overall rating

KTM's 390 Duke naked A2 has always impressed us. A former MCN award winner, it's been around since 2013, but in 2017 it came of age and took a giant leap forward in quality and refinement.

Is Duke 390 for beginners? ›

The KTM 390 Duke is considered a decent beginner performance motorcycle mainly due to its nimbleness and level of performance on offer. However, it is not the most ideal choice for new riders who have never ridden a motorcycle before.

Is Duke 390 easy to ride? ›

However, some riders may find the seat a bit firm for long rides, and the aggressive riding position might not suit everyone. Overall, the Duke 390 delivers an exhilarating riding experience and great value for riders looking for a capable and fun-to-ride motorcycle.

Can Duke 390 beat GT 650? ›

Q: Which bike is better KTM 390 Duke or Royal Enfield Continental GT 650? According to our average user rating, Royal Enfield Continental GT 650 has a score of 4.8/5 while KTM 390 Duke is rated 4.7/5.

What is the top speed of KTM 390 without limiter? ›

A. The top speed of KTM RC 390 is 170 kmph. For more information, Kindly visit KTM RC 390.

What is the average speed of Duke 390? ›

Start going faster though, and these vibrations calm down. As for the tested real-world mileage, the 390 Duke returned 25.26kmpl in the city and 29.64kmpl out on the highway. During this test, we rode the bike at an average speed of around 30-35kmph in the city and around 80-90kmph out on the highway.

How far can Duke 390 go on full tank? ›

So far my bike delivers 330 kms of mileage in a full tank. But mostly, my bike is used on highways.

Which bike is better than Duke 390? ›

Continental GT 650 and Dominar 400 are top competitors of Duke 390. KTM 250 Duke and KTM 390 Adventure are also among popular Duke 390 rivals and have compariable features and specifications. RC 390, MT 15 V2, G 310 R, R15 V4 are similar Bikes like Duke 390 and can be good alternative choices.

What are the disadvantages of KTM? ›

Cons of KTM Motorcycles:
  • Potential Overheating Issues: Some KTM models may face overheating problems, especially under strenuous riding conditions.
  • Electrical Issues: Certain electrical components in KTM motorcycles have been known to malfunction or fail, requiring repairs or replacements.

Is Duke 390 heavy? ›

The 390 Duke weighed 153 kg (338 lb) wet and the engine power was 30.04 kW (40.29 hp) at 9,600 rpm, with 32.92 N⋅m (24.28 ft⋅lb) torque @ 7,000 rpm. The brakes were considered to be "the most obvious flaw on the 390".

What is the life of Duke 390? ›

In the end, you could end up with a well run in engine that's going to last another 10000 miles provided it's looked after, or you could go around the block and have it die on you.

Is the KTM Duke 790 A2 compatible? ›

The new 790 Duke is now powered by a Euro 5-compliant 790cc parallel twin engine. Built by Chinese manufacturer and partner CFMOTO, it develops 95hp for the European market and 87Nm of torque. The engine output can be reduced to 48hp to make it A2 licence compliant.

What category is Duke 390? ›

KTM Duke 390 Specifications
Mileage (Overall)28.9 kmpl
Front BrakeDisc
Rear BrakeDisc
Fuel Capacity15 L
Body TypeSports Naked Bikes
5 more rows

Can you ride Duke 790 on A2? ›

There's also the KTM 790 DUKE 'L' that has slightly less power as standard so that it can be made into an A2 compliant machine. Due to power-to-weight restrictions, you will be unable to ride any of KTM's Offroad models on an A2 licence. For the A2 test itself you have to take your test on a bike over 395 cc.

What is the license of KTM Duke 390? ›

Drivers license: A2

The KTM 390 DUKE is a pure example of what draws so many to the thrill of street motorcycling. This Corner Rocket maximizes enjoyment and user value, taking the honors wherever nimble handling counts.

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Author: Edmund Hettinger DC

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Name: Edmund Hettinger DC

Birthday: 1994-08-17

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Job: Central Manufacturing Supervisor

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Introduction: My name is Edmund Hettinger DC, I am a adventurous, colorful, gifted, determined, precious, open, colorful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.